Urke – erster Landgang

Während unseres Stopps in dem kleinen Ort Urke machen wir unseren ersten Landgang. Hier gibt es nur einen kleinen Bootssteg. Deshalb ankert unser Schiff im Fjord und wir werden per Tenderboot an Land gebracht.

Auf dem Bild links im Hintergrund ist unsere Vesteralen zu sehen, rechts vorn das Tenderboot.

Der Ort selbst gibt nicht viel her und das Wetter motiviert auch nicht gerade zu längeren Spaziergängen. Das Flüsschen im Ort führt ordentlich Wasser und die Häuschen sind ganz nett.

Gen Norden

Bei stürmischer See und regnerischem Wetter fahren wir mit der „Vesteralen“, einem kleineren Schiff der Hurtigrutenflotte, Richtung Norden. Wobei wir immer wieder tief in die Fjorde hineinfahren. Der rauhe Seegang sorgt dafür, dass die Besatzung immer wieder neue „Tüten“ bereitlegen muss. Wer da nicht schon in Bergen etwas gegen Seekrankheit eingeworfen hat, hat jetzt schlechte Karten. Aber aus eigener Erfahrung können wir bestätigen, dass Akupunkturarmbänder auch gut und vor allem nachträglich gegen Seekrankheit helfen.

Trotzdem ist das Bordrestaurant zum Frühstück gut besucht.

Unser erster Stop bei Tag ist in Torvik:

Hurtigruten Check In

Gegen halb 7 waren wir eingecheckt und unsere Motorräder auf dem Schiff eingeparkt.

Leute von der Crew haben dann noch unsere Babies verzurrt, während wir unsere Kabinen bezogen und uns dann auf das abendliche Buffet gestürzt haben – super lecker, viel Fisch – herrlich!

Und wir sind so froh, es alle drei inkl. der Motorräder auf das Schiff geschafft zu haben 🙂

Spitz auf Knopf

Heute morgen hat uns dann die Werkstatt angerufen und mitgeteilt, dass höchstwahrscheinlich der Lichtmaschinenstator defekt sei. BMW Originalteile (komplette Lichtmaschine und Regler im Set) würden ca. 2000€ kosten und waren auch nicht verfügbar. Alternative: nur der Lichtmaschinenstator (also das Teil, was wirklich kaputt ist) nicht von BMW und auch in einer 3h entfernten Stadt verfügbar, für ein Drittel des Preises, mitgegeben in einem Linienbus, in der Werkstatt ca. 17 Uhr, Einbau bis 19 Uhr… (Abfahrt Hurtigruten 20:30)

Letztendlich war das Teil schon 15 Uhr da und das Motorrad 16:30 Uhr repariert – dank Marek dem genialen Schrauber (der Mann auf dem Bild im Hintergrund)

17 Uhr hatten wir die Werkstatt verlassen und waren halb 6 am Hurtigrutenterminal…

Das war mal eine terminliche Meisterleistung der Werkstatt mit Unterbietung der anvisierten Zeit um 2 Stunden. Diese Leute hätten vlt. den Bau des Berliner Flughafens organisieren sollen:-)

Nachtrag

Wie vorgestern schon angedeutet, möchte ich noch kurz von unserer dritten Pannenbehebung berichten. Abends auf unserem Trollbu-Camping wollt die BMW nicht mehr anspringen. Die Batterie war weitgehend entladen, so dass der Anlasser nicht mehr durchziehen konnte. Aber wir konnten ein Ladegerät besorgen und haben über Nacht die Batterie geladen. Am nächsten Morgen konnten wir damit das Motorrad starten und haben dann geprüft, ob die Batterie überhaupt korrekt bei laufender Maschine geladen wird. Wurde sie nicht. Es kamen die Lichtmaschine oder der Regler als Übeltäter in Frage.

Da wir keine der beiden möglichen Ursachen hätten selbst beheben können, haben wir im 350km entfernten Bergen nach einer BMW Motorradwerkstatt geschaut und sind mit abgeklemmten Licht und unter Vermeidung sonstiger elektrischer Verbraucher (Griffheizung usw.) gestern Abend direkt bis zu dieser Werkstatt durchgefahren.

Dort hat man uns zugesichert, gleich am Donnerstag Morgen nach dem Motorrad zu schauen. Die Chancen standen zu dem Zeitpunkt also nicht allzu gut, dass wir uns am Abend zu dritt auf unserem gebuchten Hurtigrutenschiff einfinden können.

Wir sind dann in Bergen erst einmal in einem Hotel abgestiegen und haben den Abend in einer Pizzeria und später auf dem Zimmer mit einem Beruhigungsschnaps ausklingen lassen. Auch ein paar Alternativpläne wurden geschmiedet, falls das Motorrad bis zum Abend nicht repariert wäre.

Tunnel zum Aufwärmen

Auf der Weiterfahrt nach Bergen, haben wir eine Hochebene überquert: Nebel, Regen und 3 Grad waren hier angesagt. Da freut man sich über jeden Tunnel, in dem man sich aufwärmen und etwas trocknen kann 🙂

Mitten in der Gebirgslandschaft tauchte dann auf einmal ein Kreuzfahrtschiff auf:

Wir hatten also wieder Meeresspiegelhöhe erreicht und am Ende des Fjordes lag eine Aida vor Anker.

13.9. – Ankunft in Norwegen

Heute morgen konten wir bei trockenem Wetter von unserem Ferienresort starten, aber dann hat sich doch wieder die Kontrollleuchte der Africa Twin gemeldet. Deshalb haben wir erst einmal eine Hondawerkstatt in Uddevalla angesteuert. Allerdings hat man da nur Autos repariert, aber die Leute war sehr freundlich und hilfsbereit und haben uns die Adresse eines Honda Händlers im 30 Min. entfernten Vänersborg gegeben. Auch dort waren die Leute superfreundlich und der Chef hat sich gleich mein Motorrad geschnappt. Das Auslesen des Fehlerspeichers ergab ein Problem im Bereich des DCT (Doppelkupplungsgetriebe), aber genauer ließ sich das Problem nicht eingrenzen und auch Check und Probefahrt haben keine Auffälligkeiten gezeigt. Auch ich hatte die 2 Tage davor keine Probleme während der Fahrt festgestellt. So hat man letztendlich den Fehlerspeicher nur zurückgesetzt. Für ihren Aufwand wollten die Jungs von MC Center Vänersborg auch keine Bezahlung annehmen. Danke Magnus Englund!

Wir haben uns dann gegen 13 Uhr weiter auf den Weg über Oslo Richtung Bergen gemacht. Vorher haben wir noch scherzhaft gemeint, jetzt wäre wohl die BMW dran mit Zicken machen. Das hätten wir wohl nicht tun sollen. Aber dazu morgen mehr.

Heute Abend haben wir es dann noch bis Fla, 350km südöstlich von Bergen, geschafft und in einer kleinen, sehr einfachen Hütte ohne Wasser und WC/Dusche eingecheckt. Aber es gibt ein kleines Sanitärgebäude hier auf dem Gelände. Und wir sind im Trockenen 🙂 Denn das Wetter ist – sagen wir mal – durchwachsen … Aprilwetter könnte man auch sagen.

Nach einem Abendessen bestehend aus Reis und Hühnerfrikassee reicht es uns für heute. Die kleine Hütte ist ausgefüllt mit Motorradklamotten, die trocknen sollen und wir machen jetzt Feierabend.

Rund um Göteborg

Heute morgen konnten wir bei sonnigem Wetter unsere Zelte trocken abbauen und uns weiter Richtung Norden auf den Weg machen. Unterwegs erreichte uns noch eine SMS, dass wir doch vom Campingplatz nicht ausgecheckt hätten und noch 50 SEK (5 Euro) für das Duschen zu bezahlen hätten (in die Duschräume kam man nur mit einem PIN Code, der wohl ein persönlicher Code war). Interessante Variante der Dusch-Finanzierung, aber das muss man halt vorher wissen… Aber wir konnten den offenen Betrag noch von unterwegs online überweisen.

Auf dem Weg weiter Richtung norwegische Grenze haben wir im Wechsel Landstraßen und die Autobahn benutzt, damit die Fahrt gen Norden nicht so langweilig wird. Unterwegs hat sich dann noch der Tachoantrieb der Transalp in den Ruhestand begeben und die Motorkontrollleuchte der Africa Twin meinte auch sich mal zu Wort melden zu müssen. Aber beide Probleme konnten wir durch Ignorieren beheben.

Da für heute Nacht und morgen früh Regen angesagt ist, haben wir in einem Ferienresort in einer kleinen Hütte eingecheckt.