Casa Particular

Wie schon erwähnt sind wir meist in sogenannten Casa Particular (Privatunterkunft) untergebracht. Das kann ein Haus mit 2 Zimmerchen sein oder ein privat geführtes Hotel. Alle Unterkünfte hatten bis jetzt ein ordentliches Badezimmer, Klimaanlage, WLAN, waren immer sehr sauber und die Betreiber ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Hier mal ein Beispiel der heutigen einfachen Unterkunft, in der ein Teil unserer Gruppe untergebracht ist.

Und hier noch zum Beispiel das Hotel in Havanna:

Baracoa

Angekommen in Baracoa, der Kakao-Stadt…

…wollen wir uns als erstes das kleine Fort hier anschauen. Das Museum hat geschlossen und wir geben uns mit der Außenanlage zufrieden.

Danach noch ein kurzer Schlenker durch die Innenstadt. Das Haus des Kakaos hat eine wunderschöne Inneneinrichtung und einen schönen Innenhof. Nur gibt es leider keinen Kakao, max. ein holländisches Bier ist im Angebot. Schade.

Ciao Südküste

Wir folgen noch ein Stück der Südküste und halten für einen kurzen Fotostopp am Meer. Leider können wir Guide und Busfahrer nicht zu einer Badepause übereden.

Die Felsen (ehemaliger Meeresboden) fallen hier in Stufen zum Meer ab.

Wir verlassen dann die Küste und biegen ins Landesinnere Richtung Baracoa an der Nordküste ab.

Unterwegs halten wir noch mehrmals an Stellen, wo Obst, Gemüse und Souvenirs verkauft werden.

Guantánamo

Heute steht uns wieder eine lange Busfahrt bevor. Nicht unbedingt eine kilometermäßig weite Strecke, aber kurvig durch den bergigen Bezirk Guantánamo. Übrigens, ‚Guantánamera‘ (siehe auch das gleichnamige Lied) ist die Bezeichnung für die hier lebenden Frauen (Guantánameros sind die Männer).

Unsere erster Stopp ist die Bezirksstadt Guantánamo. Im Zentrum gibt es einen ganz netten Platz mit vielen (leeren oder geschlossenen) Geschäften, aber nicht wirklich viel zu sehen. Allerdings ist die Stadt recht sauber. Überhaupt kommt mir der Osten des Landes etwas aufgeräumter und ordentlicher vor.

Später, außerhalb der Stadt, halten wir noch einmal auf einer Anhöhe, von der aus man einen schönen Blick über das Land hat.

Zwischenbilanz

Nach der ersten Hälfte der Reise hier mal eine kleine Zusammenfassung an Eindrücken und Reisetipps.

Land und Leute. Das Land ist sehr schön, relativ abwechslungsreich (Gebirge, Täler, Küstenabschnitte), die Städte teilweise mit sehr schönen alten Kolonialbauten (Havanna, Matanzas, Cienfuegos, Santiago de Cuba) aber auch manchmal etwas vermüllt (Havanna). Die Menschen sind freundlich und trotz ihrer sicher nicht einfachen Lebensumstände eigentlich immer gut drauf. Vielerorts hört man Musik. Griesgrämige Gesichter sieht man kaum.

Essen. Im Vorfeld der Reise habe ich gehört, dass das Essen nicht gut sein soll. Das kann ich gar nicht bestätigen. Evtl. liegt das aber auch am Reiseveranstalter. Unsere bisherigen, im Programm inbegriffenen, Essen waren hervorragend: Fisch, Hummer, Huhn, Rind, Schwein… mit Gemüse, Reis und einer Art Kartoffelbrei … oft gab es mehrere Gerichte zur Auswahl. Nur Vegetarier/Veganer hätten es nicht leicht. Darauf ist man hier wohl noch nicht so eingestellt. Wasser gibt es in den Unterkünften, in Restaurants und in kleinen Privatgeschäften sowohl für Peso als auch Euro/Dollar.

Stromversorgung. Stromausfälle hatten wir bisher nur einmal. Eine Taschenlampe/Stirnlampe dabeizuhaben ist empfehlenswert. Die Netzspannung beträgt 110V oder 220V, oft beides parallel in einer Unterkunft vorhanden. Für USB-Ladegeräte ist das normalerweise kein Problem, da diese in der Regel einen Eingangsbereich von 100 bis 250V haben. Nur für mitgebrachte Geräte wie bspw. ein Fön wäre das zu beachten. Auch habe ich bis jetzt nur einmal einen Adapterstecker gebraucht. Sonst waren die Steckdosen immer so geformt, dass auch europäische Flachstecker gepasst haben. Für eigene Geräte mit Schukostecker sollte man aber unbedingt einen Adapter dabei haben.

Geld. Man sollte unbedingt genügend (kleine) Euro-Scheine dabei haben. Manchmal werden auch Münzen genommen. Für kleinere Beträge, die in harter Währung zu bezahlen sind, sind auch 1-Dollar-Noten sehr praktisch. Oft wurden uns auf Euro-Scheine auch Euros als Wechselgeld herausgegeben. Parallel dazu sollte man auch immer ein paar Tausend Peso einstecken haben. Mir ist es mehrmals passiert, dass ich in einem Peso-Geschäft mit Euro bezahlen wollte und man hat das nicht akzeptiert. Andererseits ist man aber auch interessiert, Euros 1:250 bis 280 zu tauschen. Man muss da einfach etwas flexibel sein. Geldautomaten gibt es prinzipiell, aber wenn man überhaupt einen funktionierenden Automat findet und die eigene Karte akzeptiert wird, spuckt dieser nur Peso zum offiziellen Kurs von ca. 1:120 aus. Das ist also nur eine Notlösung. Kreditkartenzahlung ist nur sehr selten (technisch/theoretisch) möglich und nicht immer klappt es dann auch mit der Akzeptanz der eigenen Karte.

Telefon und Internet. Telefonverbindungen sind kein Problem, wenn auch nicht gerade billig (3€ pro Minute nach Dtl.). WLAN ist theoretisch in jeder Unterkunft vorhanden, aber oft zeitlich begrenzt (2-3h je morgens und abends) und oft sehr instabil. Mobile Daten (Edge, H/H+, LTE) gibt es auch (wenn man über den heimischen Provider ein Datenpaket gekauft hat), aber auch das ist nicht stabil und auch nicht flächendeckend vorhanden. Für Kurznachrichten ist das kein Problem, aber bspw. Foto-Uploads für den Blog können da schon zur Geduldsprobe werden. Ich habe ein 4 Wochen 3GB Paket für 50 Euro gekauft und habe so eine Alternative zum WLAN.

Mietwagen. Wie uns der Reiseleiter sagt, macht es momentan wenig Sinn, Kuba individuell mit dem Mietwagen zu bereisen. Außer man hat nicht vor, mehr als eine Tankfüllung zu verfahren. Grund ist die Benzinknappheit und die damit verbundene Suche nach einer Tankstelle mit Kraftstoff.

Allgemein kann man sagen: die Gelegenheiten nutzen, wie sie sich ergeben: Duschen wenn es (warmes) Wasser gibt, Handys und Powerbanks regelmäßig aufladen, Getränke kaufen wenn sie gerade angeboten werden, Geld tauschen wenn man darauf angesprochen wird (am besten in Restaurants oder in den Unterkünften), Kartenzahlung nutzen wenn möglich…

Compay Ramon

Zum Mittag sind wir bei „Compay Ramon“ (Compay/Compadre: Gevatter/Kumpel), wo wir wieder einmal ein hervorragendes und üppiges Mittagessen bekommen. Danach zeigt uns Ramon, wie man hier Kaffee auf dem Land getrunken hat: das Rösten der Kaffeebohnen über Holzkohlefeuer, das Zerstampfen und Mahlen der gerösteten Bohnen und das Brühen mit einem sockenartigen Stofffilter. Das Ergebnis ist ein starker aber nicht bitterer Kaffee, ähnlich einem milden Espresso. Ein Genuss – auch wahlweise mit braunem Zucker und weißem Rum. Ich probiere alle Varianten 😁

Nach diesem, sich bis in den frühen Nachmittag hinziehenden Mahl, beschließen sieben Zwölftel unserer Gruppe wegen der heute sehr hohen Temperaturen (😜), die folgenden Museumsbesuche gegen eine Siesta im Hotel einzutauschen. Eine gute Entscheidung, der ich mich anschließe.