Heimreise

7 Uhr aufstehen, 8 Uhr Frühstück, 9 Uhr Bootsabgabe – das ist der straffe Zeitplan heute Morgen. Die Rückgabe des Bootes läuft absolut problemlos. Nur die Motorbetriebsstunden werden dokumentiert, nicht mal den Müll müssen wir selbst entsorgen. In Dtl. war das beim selben Vermieter viel aufwendiger.

Wir haben noch sehr viel Zeit. Unser Flieger geht erst 19:45 und mit dem Auto rüber nach Dublin sind es nur 2h. Also bauen wir noch ein paar Zwischenstopps ein.

Erster Stopp: Mullingar. Das Städtchen ist ganz nett, die Kirche leider abgesperrt, das Café gut.

Wir stellen fest, dass man nirgendwo Postkarten kaufen kann, noch nicht einmal in den Souvenirshops. Auf Nachfrage erfahren wir, dass niemand Postkarten schreibt. Das wäre zu teuer (das Porto?). OK. Na dann – es leben die Postkarten-Apps!🙂

Nächster Stopp: Howth, eine Halbinsel nordöstlich von Dublin mit schönen Klippen und einen Wanderweg auf der Ostseite.

Hier blüht noch reichlich der Stechginster.

Nach einem Vesper auf den Klippen, die Beine in den 800m tiefen Abgrund baumeln lassend😁, geht’s dann das letzte Stück zum Flughafen.

Die Rückgabe des Autos geht so problemlos und schnell, das ich glatt vergesse, den Autoschlüssel zu übergeben. Dummerweise fragt der Angestellte, der das Auto übernimmt, aber auch nicht danach. Aber ich bemerke das Missgeschick noch im Shuttlebus und bitte den Busfahrer, den Schlüssel mit zurück zu SIXT zu nehmen.

Am Flughafen bekommen wir dann zweimal eine Verspätungsbenachrichtigung. Aktuell soll der Flieger wohl 20:20 starten.

Zurück in Carrick

Da wir unser Boot morgen (Fr 10.10.) schon um 9 Uhr abgeben müssen, fahren wir heute von Dromod bis Carrick-on-Shannon.

Der Weg führt uns zurück über Seen, …

… durch Kanäle und Schleusen …

…zurück zum Ausgangspunkt unserer Bootstour.

In Carrick müssen wir mit Erstaunen feststellen, dass das Wasser sogar noch einiges höher gestiegen ist. Da muss es wohl im Norden noch ganz schön geregnet haben.

Am letzten Abend gönnen wir uns noch einmal einen Irish Coffee in einem der schönsten Pubs auf unserer Tour – im The Oarsman (Der Ruderer).

Verplant

Gestern Abend haben wir festgestellt, dass die Halbzeit für die Bootstour schon am Montag Abend gewesen wäre, da wir ja erst mit einem Tag Verspätung in Carrick-on-Shannon gestartet sind. Also müssen wir heute und morgen die Strecke von 3 Tagen zurückfahren. Na dann – Vollgas gen Norden!
Aber erstmal noch schnell die jetzt wegen dem Morgengottesdienst geöffnete Kirche angeschaut.

Kurz vor 10 kommen wir in Athlon los. Die Strömung flussaufwärts macht uns ganz schön zu schaffen. Auch vom letzten Orkan gebrochene Bäume sehen wir immer wieder am Ufer.

Im Fluss kommen wir nur mit 4-5 km/h voran. Auf den Seen immerhin mit 8-9km/h. Die bootsführerscheinfreien Touri-Boote sind etwas untermotorisiert bzw. gedrosselt.
Aber der Hammer sind die ganz engen Stellen, wie bspw. Brückendurchfahrten. In Tarmonbarry schaffen wir es fast nicht unter der Brücke hindurch. Mit Vollgas geht es Zentimeter für Zentimeter vorwärts. Ein ganz klein wenig mehr Strömungsgeschwindigkeit und wir hätten es nicht geschafft.
Aber gegen 17:30 sind wir erfolgreich durch 2 Schleusen, 2 Hebebrücken und diverse Engstellen gefahren und sicher in der Marina in Dromod angekommen.


Als Belohnung wird heute mal nicht gekocht, sondern Cox‘ Steakhouse in Dromod mit einem Besuch beehrt 😁

Athlon

Heute nieselt es etwas und so lassen wir uns mit dem Aufbruch Zeit. Das Wetter ist es eine gute Gelegenheit, einmal den unteren Steuerstand zu testen.

Unser heutiges Ziel ist die Stadt Athlon am Südende des großen Lough Ree. Die Überfahrt über den See gestaltet sich wegen der beschränkten Sicht zu einem Bojen-Suchspiel. Aber auch das meistern wir auf unserem Weg nach Athlon.

Eine Marina im Sinne eines ruhigen Hafenbeckens gibt es hier leider nicht. Die öffentlichen Liegeplätze liegen zwar im Stadtzentrum, aber voll in der Strömung des immer noch Hochwasser führenden Shannon. Eine echte Herausforderung beim Einparken 😁. Aber wir schaffen es, ohne andere Boote zu versenken und ohne dem Pier einen Totalschaden zuzufügen.😉

Stadtrundgang: Das Athlone Castle ist leider nur bis Ende September geöffnet. Auch die imposante Peter & Paul Kirche ist abgeschlossen. Aber morgen soll ab 9:30 ein Gottesdienst stattfinden. Das wollen wir für einen Einblick in das Gotteshaus nutzen.

Das Städtchen hat viele enge, nette Gassen mit bunten Häusern.

Nach dem Rundgang lockt uns ein Pub mit dem Hinweis auf Irish Coffee ins Innere.

Drinnen! stehen ein paar Iren um ein Philips-Moped aus den 50er Jahren herum. Einer hat es wohl auf einem Antikmarkt gekauft und will es in seinem „Beergarden“ an die Wand hängen 🙃

Nach einer Stunde ziehen wir 100m weiter in den ältesten Pub Europas (lt. Wikipedia ältester Pub der Welt) – Sean’s Bar . Als wir dort halb acht aufschlagen, ist es noch ziemlich leer und wir bekommen sogar einen Sitzplatz. Gefallen hat mir dort besonders die Sammlung an Patches von Polizeiabteilungen aus aller Welt.

Außerdem ist uns aufgefallen, dass es auch hier, wie in einigen anderen Pubs, einen „Beergarden“ im Hinterhof gibt.

Gegen 10 wird es dann brechend voll und laut. Zeit für uns, aufzubrechen.

Brücken & Schleusen

Der heutige zweite Tag auf dem Shannon war recht anspruchsvoll: Hochwasser, starke Strömung, niedrige und sehr schnelle Brückendurchfahrten, 2 Hebebrücken, 2 Schleusen…

Hebebrücke links:

Wo ist die Fahrrinne? :

Aber es bleibt trocken und das ist die Hauptsache. Beim Benutzen des oberen Steuerstandes hilft der Zwiebellook: mehrere Hosen und Jacken übereinander, Mütze, Handschuhe…

Am Nachmittag kommen wir an der Marina des Doppeldorfes Lanesborough (Ostufer) /Ballyleague (Westufer) vorbei und befinden, das es für heute reicht.

Die Sonne schaut auch noch mal vorbei.

Abends noch eine Runde durchs Dorf, einkaufen fürs Frühstück, kontrollieren, ob im Pub alles in Ordnung ist 😁 …

Auf (Boots)Tour

Ja was ist denn das für ein gelbes Ding heute morgen am Himmel?

Und es regnet auch (gerade) gar nicht. Und der Wind weht mir nicht die letzten 3 Haare vom Kopf. Also raus aus der Marina und gibt dem Bötle die Sporen. Erst geht es ca. 1h den Shannon flussaufwärts gen Norden.

Nach einem kurzen Einparken-Auffrischungstest in Leitrim drehen wir um und fahren flussabwärts vorbei an unserem Heimathafen Carrick-on-Shannon nach Süden. Am Anfang eines schmalen Kanals machen wir an einem Rastplatz Mittagspause.

Weiter südlich im Kanal folgt dann unsere erste Schleuse, die wir mit Bravour meistern. Es ist nicht viel los und so können wir, nachdem der Schleusenwart unsere Ankunft mitbekommen hat, auch direkt in die Schleuse einfahren. Leider habe ich vor lauter Aufregung vergessen, Bilder zu machen 🤷

Weiter geht es dann über mehrere Seen, zu denen sich der Shannon hier verbreitert, bis nach Dromod.

In der kleinen gemütlichen Marina gibt es zwar keinen Landstrom, aber die Batterien sollten die eine Nacht schon durchhalten. Nach einem Rundgang durchs Städtchen/Dörfchen und dem obligatorischen Irish Coffee betten sich Bötchen und Besatzung zur Ruhe.

Bootsübernahme

Heute, am Sa 4.10., checken wir morgens vom Hotel aus, frühstücken beim Bäcker um die Ecke und sind – German Puenktlichkeit – Viertel vor 10 beim Bootsverleih. Den extra gebuchten Early Check-in hätten wir uns natürlich sparen können, da uns empfohlen wird, die Marina heute noch nicht zu verlassen. Aber das weiß man ja vorher nicht, dass uns da ex-Hurrikan Humberto – jetzt Sturm Amy – einen Strich durch die Rechnung macht. Auch der Pegel des Shannon ist seit gestern noch mal gestiegen und die Parkplätze am Bootsverleih stehen unter Wasser. Im Hintergrund sind noch nicht umgeparkten Autos zu erkennen.

Ansonsten haben wir immer noch starken Wind und Aprilwetter – d.h. Regenschauer und selten mal blauer Himmel wechseln sich ab.

Um die Kunden bei Laune zu halten, bekommen wir ein Upgrade vom Bootstyp „Consul“ (10m, 4 Personen) auf „Caprice“ (12m, 6 Personen).

Die Caprice hat zwar einen sehr schönen und großen Salon (Aufenthaltsbereich) im Heck, aber leider – und das finde ich relativ wichtig – nur ein ziemlich tristen und völlig ungeschützten Außensteuerstand oben auf Deck. Und da man, wenn immer möglich, den Außensteuerstand wg. des besseren Überblicks benutzt, wäre das für mich eher ein Argument pro „Consul“. Dafür haben wir 2 Kabinen und 2 „Badezimmer“ (Nasszellen). Also viel Raum für Privatsphäre. Auch nicht schlecht 🙂

Nach einem Crashkurse Video bekommen wir eine Einweisung ins Boot inkl. einer Viertelstunde Fahrt mit Brückendurchfahrt, Regeln zum Erkennen der Fahrrinne sowie Aus- und Einparken. Wobei das Einparken mit Abstand das Schwierigste beim Bootfahren ist. Der Wasserstand ist sehr hoch, die Durchführung unser den Brücken sehr knapp mit wenig Luft nach oben und die Strömung sehr stark. Aber letztendlich landen wir wieder heil in der Marina. Uns wird empfohlen, erst morgen aufbrechen und wir werden uns daran halten. Also wird das heute ein chilliger Nachmittag an Bord mit Kochen anstatt Essengehen und Dosenbier anstatt Pub (wahrscheinlich 😁)

It’s Raining Again

Heute ist noch einmal ein – voraussichtlich sehr nasser – Fahrtag. Wir starten in Limerick und fahren heute bis nach Carrick-on-Shannon, wo wir morgen Vormittag unser Boot übernehmen wollen. Unterwegs machen wir bei Lidl noch einen Großeinkauf für die Tage an Bord.

Die ganze Fahrt haben wir mit Orkan Humberto zu kämpfen, der uns mit orkanartigen Böen deutlich über 100km/h, überschwemmten Straßen, umgestürzten Bäumen und umherfliegenden Ästen ärgert. Mehrmals knallt uns etwas heftig gegen das Auto. Bin mal gespannt, ob und was für ein Nachspiel die Schrammen bei Rückgabe des Mietwagens haben. Gegen halb 3 kommen wir in Carrick-on-Shannon an und haben Mühe, die Autotüren offenzuhalten, um das Gepäck auszuladen. Nach dem Einchecken im Hotel laufen wir beim Bootsverleih vorbei, um schon mal abzuchecken, wo wir für die nächsten Tage den Mietwagen abstellen können. Bei der Gelegenheit erfahren wir, dass die heute übernommenen Boote wegen des Sturms nicht auslaufen konnten. Ob ein Auslaufen morgen möglich sein wird, ist noch unklar.

Hier noch ein paar Eindrücke aus Carrick-on-Shannon:

Irish Coffee zum Aufwärmen 😁

Flugbootmuseum

Wegen des Dauerregens heute morgen lassen wir die – eigentlich wunderschöne – Ring of Kerry Küstenstraße aus und fahren gleich Richtung Limerick. Unterwegs besuchen wir das Flugbootmuseum in Foynes.

Flugboote sind – zumindest in meiner Wahrnehmung – nicht wirklich präsent. Dabei waren sie DAS Bindeglied in der Luftfahrt zwischen den Zeppelinen und den „modernen“ Flugzeugen, die von Start/Landebahnen auf festen Boden starten.

In der Anfangszeit der Luftfahrt war Foynes der westlichste Startplatz an der europäischen Atlantikküste für Flugboote – auch und vor allem im transatlantischen Luftverkehr nach Nordamerika wohlgemerkt! Dies änderte sich, als 1942 der nahegelegene Flughafen Shannon Airport auf der nördlichen Seite des Flusses eröffnet wurde. Der Startplatz für Flugboote schloss im Jahre 1946. Am Ort gibt es das Foynes Flying Boat Museum, ein Museum über Flugboote.

Absolut empfehlenswert, nicht nur für Aviator!

Von Limerick, unserer Übernachtungsstation Richtung Norden, gibt es leider nicht wirklich etwas zu berichten. Zweistündiges „Sightseeing“ im Dauerregen zu Fuß – da ist man froh, wenn man dann wieder in dem, an die Unterkunft angeschlossenen, Pub landet😏😉

Old Oak

Im Old Oak Pup wird heute Abend Irish Folk und Tanz geboten. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen 🙂Ein Gitarrespieler & Sänger, eine Geige/Flötenspielerin und eine Stepptänzerin unterhalten über 2 Stunden das Publikum.

In den anderen Räumen des sehr großen Pub laufen Fußballübertragungen und andere Sportevents.